Im Gespräch mit: Maicen Neu von Wear&Care

Wir stellen Ihnen regelmäßig unsere Mitglieder vor. Was treibt sie an? Warum machen sie bei Care for Innovation mit und was sind ihre Pläne für die Zukunft? Lesen Sie alle Antworten und mehr hier. Diese Woche mit Maicen Neu von Wear&Care.

1. Zunächst die Frage: Bist du schon Mitglied bei Care for Innovation e. V.?

Ja, ich bin Mitglied bei Care for Innovation seit 12.05.2020 und dies aus voller Überzeugung.

2. Erzähl uns kurz etwas über Deine Person.

Schon während meiner Jugend, habe ich mir mein Taschengeld bereits mit der Versorgung älterer Menschen aufgefrischt. Es war immer eine Herzensangelegenheit etwas für ältere Menschen zu tun. Der Mensch im Ganzen hat mich immer sehr fasziniert und die Geschichten des Lebens stark berührt.

Deshalb habe ich mich im Alter von 30 Jahren, nochmals beruflich umorientiert und Psychologie studiert. Nach einer längeren Zeit mit eigener Praxis, habe ich mich zertifiziert für die Bereiche, psychologisches Management.

Bis Ende 2018 habe ich dann mittelständische Betriebe in verschiedenen Bereichen beraten und mich hauptsächlich um die Personalthemen gekümmert.

Einer meiner letzten Kunden, hatten Ihren Schwerpunkt auf technische Hilfsmittel im Bereich Pflege und dadurch entstand die Nähe zu Seniorenheimen und der häuslichen Pflege.

Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit in Hospizen, wurde ich in 2018 darauf angesprochen, ob ich nicht einem Startup Unternehmen aus Dänemark behilflich sein möchte, mit einem digitalen Hilfsmittel für die Pflege (Bereich Inkontinenz) auf den deutschen Markt zu kommen.

Seit März 2019 bin ich nun CEO & Vorsitzende der Geschäftsführung von Wear&Care Technologies in Deutschland. Mit an Bord von Wear&Care zu sein, ist für mich der Schritt gewesen, der mein starkes Gefühl für die Pflege bereits in meiner Jugend prägte.

3. Warum machst Du bei CFI mit?

Damit der Pflegekraftmangel im Gesundheitswesen sich für die Anforderungen der Digitalisierung der Zukunft auf den Weg macht, halte ich es für sehr notwendig, die digitale Transformation mit sozialer Kompetenz voranzutreiben und Prozesse neu zu definieren.

Mit an Board zu sein, ist für mich nicht nur moralisch, sondern auch beruflich eine Selbstverständlichkeit. Die Zeit ist reif, die Dinge in die richtige Richtung zu bewegen.

4. Was macht Dein Unternehmen? Welche Lösungen bietet Dein Unternehmen unseren Mitgliedern an?

Wear&Care® gibt Ihnen zuverlässig Bescheid, wenn das Inkontinenzmaterial gewechselt werden muss. Eine hilfreiche Information, die mehr Würde für den Bewohner, Arbeitsfreude für die Pflegekräfte und Einsparungen für mehr von all dem Guten mit sich führt.
Wear&Care® ist für pflegebedürftige Bewohner mit mittelschwerer bis schwerer Inkontinenz gedacht, leicht zu verwenden und zu beschreiben: Wear&Care® ist ein Hilfsmittel, das alle Arten und Marken von Inkontinenzmaterial intelligent und hilfreich machen kann und das deutlich signalisiert, wann sie gewechselt werden sollten. Ein dünner, selbstklebender Sensorstreifen wird an der Außenseite der Inkontinenzmaterial befestigt. Ein kleiner Inko-Sender aus Kunststoff wird dann auf den Streifen geklickt, und sobald die Inkontinenzmaterial gewechselt werden muss, erhält die zuständige Pflegekraft eine Nachricht auf dem Telefon oder auf einem anderen bevorzugten Endgerät.

5. Was macht Dir an Deinem Job am meisten Spaß?

Es lässt sich nicht begrenzen, es ist die Vielschichtigkeit Lösungen für den Pflegealltag zu finden, Prozesse zu verbessern um den Pflegekräften mehr Raum für die Pflege zu ermöglichen, aber auch zum Thema Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz.

6. Wenn Du eine Sache in der Pflege verändern dürftest: Was wäre das?

Überall dort, wo Arbeitsabläufe digitalisiert und zeitlich entschlackt werden können, würde ich das konsequent umsetzen. Ziel muss es sein, den Betreuten eine würdevolle Pflege und den Pflegenden einen menschenwürdigen Arbeitsalltag zu ermöglichen. Die Zauberwörter dafür heißen „Zeit“, „Arbeitsentlastung“ und „Personalgewinnung“. Diese Zeit muss irgendwie generiert werden. Permanent am Limit zu fahren, ist für die Pflegekräfte keine Option. Die Pflegebedürftigen wiederum benötigen persönliche Ansprache, den Augenblick des Zuhörens und vieles mehr. Ich würde schnellstens die längst vorhandenen Möglichkeiten einsetzen, besonders in der Pandemie hat es sich gezeigt, wo Prozesse unbedingt verändert werden müssen.

7. Welche war die beste Entscheidung in Deiner beruflichen Laufbahn?

Meine beste Entscheidung war, meine Ausrichtung auf den Pflegemarkt zu setzen.
Jeden Tag, kann ich wieder feststellen, dass meine beruflichen Erfahrungen, sowie Weiterbildungen sich gelohnt haben und es gibt nichts Schöneres als sagen zu können – mein Beruf macht mir Spaß.

8. Was wird Dein nächstes Projekt?

Unser nächstes Projekt wird die technische Anpassung, um die fehlende Infrastruktur für den Bereich W-Lan und Internet ausgleichen zu können. Da wir täglich mit einem schlechten W-Lan in den Pflegeeinrichtungen zu tun haben und nachfolgende Generationen ihren Alltag längst mit dem Internet teilen. Auch wird es spannend werden, unseren Sensorstreifen weiter zu entwickeln, damit man mehrere Informationen in der Prävention erhalten kann.

9. Wenn es einen Hashtag gibt, der Dich am besten beschreibt: Welcher wäre das?

#zukunft ist Pflege

Mehr Infos zu Maicen und Wear&Care gibt es hier.