**Crdl (Cradle) eröffnet mit einem innovativen Produkt neue Wege und Möglichkeiten in der Begleitung von Menschen mit kognitiven Einschränkungen. **
Tief in seinem Wesen hat jeder Mensch viele Fähigkeiten, die ihn mit allen anderen verbinden – auch die, die unsere Welt der Worte nie betreten oder schon wieder verlassen haben.
Die Niederländer Jack S.C. Chen und Dennis Schuivens machten es sich zur Aufgabe, Wege zu finden, diese verbindenden Fähigkeiten zu mobilisieren und so ein Tor in die Exile der Sprachlosigkeit zu öffnen.
**Hören und berühren **sind die Schlüssel, mit denen die beiden Gründer und Entwickler von Crdl neue Wege in der Begleitung von Menschen öffnen, die durch fortschreitende Demenz oder aus anderen Gründen in ihren kognitiven Möglichkeiten eingeschränkt sind. Dabei ist Crdl kein Zauberwerk, sondern das ingeniös und empathisch realisierte Produkt einer scheinbar einfachen und doch in ihrer Umsetzung komplexen Erkenntnis: Hören bewegt ganz direkt auch ohne Worte die Gefühle und lässt Erinnerungen wieder lebendig werden. Berühren lässt andere teilhaben und in eine Verbindung treten, die keine Worte braucht. Wo also keine sprach-und wortgeführte Kommunikation mehr möglich ist wie bei Demenzbetroffenen, da ermöglicht Crdl eine wortlose, aber sehr direkte und sehr vielfältige Kommunikation mit allen, die bisher kaum noch erreichbar waren für ihre nächsten Menschen. Crdl besteht aus einem kissenförmigen Vollholzkörper, der zum Berühren geradezu einlädt. Einzig ein zentral integrierter Schalltrichter gibt einen dezenten Hinweis auf das technische Innenleben des Objekts.
So ist Crdl auf den ersten Blick wie ein Musikinstrument, das in der Lage ist, 15 konfektionierte „Sound Stories“ vom Großstadt-Lärm über Variationen von Instrumental-musik bis hin zu klingenden Landschaften in hoher Klangqualität wiederzugeben.
Diese „Sound Stories“ können beliebig durch individuelle Klangereignisse ergänzt werden. Derart vorbereitet, ist das Gerät bereit, das zu vermitteln, was die Entwickler dieser Innovation den **„CRDL-Moment“ **nennen: Sich gegenübersitzend, legen nun der Demenzbetroffene und ein Angehöriger oder Betreuer jeweils eine Hand auf die Kontaktflächen an den Enden des Holzkorpus. Die freien Hände berühren sich.
Der Kreis ist geschlossen, die gewählte „Sound Story“ertönt und wird in ihrer Lautstärke, Intensität, kurz: in ihrer ganzen Wiedergabe über die Art und Weise der Berührungen gesteuert. Welche Art der Berührung eine Person wählt, kann die verschiedensten Gefühle und Absichten vermitteln: ganz leicht oder ganz tief, entspannt oder vertraut. Klang und Berührung verbinden sich. Die Menschen erleben in der spielerischen, hörbaren Berührung den Crdl-Moment in einem neuen, wortlosen und beglückenden Dialog. Der Kreis der Teilnehmer, die durch Berührung miteinander in Verbindung treten, kann beliebig erweitert werden.